Schmerz- und Fiebermittel

Fieber an sich ist nichts Schlechtes, sondern eine Reaktion des Körpers auf eine Entzündung um Keime besser bekämpfen zu können. Ob und wann man bei Fieber und/oder Schmerzen ein Medikament gibt, hängt weniger von der Höhe des Fiebers ab, sondern eher vom Allgemeinzustand. Schläft ein Kind ruhig oder wirkt zufrieden kann man es ruhig fiebern lassen. Ist es allerdings unruhig, raunzig, kann nicht schlafen oder hat Schmerzen kann man ihm mit einem Medikament oft helfen.

Ibuprofen (zB. Nureflex®, Ib-u-ron®, Nurofen®)

Ibuprofen ist, gemeinsam mit Paracetamol, häufig die erste Wahl bei Fieber oder Schmerzen.

Saft (20mg/ml, 40mg/ml) oder Zäpfchen (60mg, 125mg).

Dosierung: 10mg/kg, max. 3x/Tag

Es gibt die Säfte in verschiedenen Stärken. Beim Saft 20mg/kg das halbe Körpergewicht in ml als Einzeldosis, bei 40mg/kg ein Viertel des Körpergewichts in ml gegeben. Bei 10kg sind das 5ml (20mg/ml Saft) bzw. 2,5ml (40mg/ml Saft)

Zäpfchen 60mg für Kinder von 6kg bis 12,5kg, drüber Zäpfchen mit 125mg.

Paracetamol (zB. Mexalen®, Ben-u-ron®)

Wirkt ca. gleich gut gegen Fieber wie Ibuprofen, etwas weniger gut gegen Schmerzen.

Saft 200mg/5ml oder Zäpfchen (75mg, 125mg, 250mg, 500mg, 1000mg) oder Tabletten

Dosierung: 10-15mg/kg, max. 4x/Tag

Zäpfchen 75mg 5kg – 8kg, 125mg 8-16kg, 250mg 16-33kg,

Saft 1ml/2,6kg, d.h. Körpergewicht dividiert durch 2,6 = ml des Saftes der Stärke 200mg/5ml, zB. bei 10kg 3,8ml

Desloratadin (zB Aerius®)

Ist ein Antihistaminikum und wirkt gut bei Allerigen, Urtikaria und gegen viele (aber leider nicht allen) Formen von Juckreiz.

Saft (0,5mg/ml) oder Tbl (5mg)

Dosierung Aerius saft: einmal pro Tag:

nach Alter:

1-5 Jahre 2,5ml (=1,25mg),

6-11 Jahre 5ml (=2,5mg),

anschl. 5mg Tbl,

Wadenwickel

Kalte Umschläge oder „Essigpatscherl“ können gut sein, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt angewendet werden. Die Körpertemperatur wird durch einen inneren Thermostat geregelt. Regelt dieser Thermostat, zB. auf Grund eines Infektes, hinauf, versucht der Körper alles um diese neue „Solltemperatur“ zu erreichen. Die Kinder bekommen kalte Hände und Füße um die Wärme „drinnen“ zu halten, sind eher blass. Manchmal haben sie sogar Schüttelfrost um durch das Muskelzittern Wärme zu erzeugen. In dieser Situation kann man durch Wickel einen Fieberanstieg nicht verhindern, im Gegenteil, es macht dem Körper sogar schwerer die neue Solltemperatur zu erreichen, da er mehr Energie dafür braucht.

Ist allerdings die Körpertemperatur erhöht und regelt der Thermostat nach unten so will der Körper die Wärme loswerden. Dies kann spontan oder nach Medikamentengabe sein. Die Kinder bekommen warme Hände und Füße, haben eher rote Wangen und können auch zu schwitzen beginnen. In dieser Situation helfen Umschläge die Temperatur zu senken.